CBD Wechselwirkungen mit Medikamenten
“Zu Risiken und Nebenwirkungen…” diesen Satz kennst du aus der Werbung und auch dein Arzt wird dir vermutlich schon einmal einen entsprechenden Vortrag gehalten haben. Nebenwirkungen sind uns gut bekannt. Es sind unerwünschte Wirkungen von Medikamenten oder Produkten nach der Einnahme.
Seit CBD einen wahren Hype erfährt, fragen wir uns natürlich alle, ob die Verwendung von CBD mit Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen assoziiert ist. Wechselwirkungen sind dabei anders zu bewerten als Nebenwirkungen, da sie nur in Kombination mit bestimmten Medikamenten auftreten. Werfen wir einen Blick darauf, ob CBD Produkte Wechselwirkungen auslösen können und bei welchem Wirkstoff du vorsichtig sein musst.
Was bedeutet Wechselwirkungen überhaupt?
Wenn du Medikamente einnimmst, hast du sicher schon einmal einen Blick in den Beipackzettel geworfen. Dort findest du eine lange Liste an Nebenwirkungen und auch den Hinweis auf Wechselwirkungen. Nimmst du zwei Medikamente gleichzeitig ein, können sie sich in ihrer Wirkung abschwächen oder verstärken. Wechselwirkungen von CBD werden in der Packungsbeilage meist vernachlässigt. Das liegt daran, dass die letzte Fassung oft vor Jahren veröffentlicht wurde und CBD Produkte erst seit wenigen Jahren einen echten Hype erfahren.
Natürlich interessiert sich auch die Forschung für das Thema Wechselwirkungen von CBD, bislang wurde aber nur mit CBD in seiner Reinform getestet. Ob ein CBD-Öl selbst ebenfalls für eine Wechselwirkung verantwortlich sein kann, ist wissenschaftlich noch nicht belegt. Wie fast alle Informationen zum Thema Cannabidiol/CBD haben wir nur Erfahrungswerte, die auf Anwendererfahrungen beruhen.
Wechselwirkungen mit Medikamenten – CBD kann die Wirkung verstärken
Tatsächlich gibt es Arzneimittel, deren Wirkung durch Cannabinoide wie CBD verstärkt werden kann. Hierzu gehört ein Neuroleptikum, aber auch ein Magenschutzmittel (Omeprazol), das für die Bindung von Magensäure verantwortlich ist. Grund hierfür ist, dass die Verstoffwechselung über ein Enzym namens CYP2C10 stattfindet. CBD ist für eine Hemmung des Enzyms verantwortlich und verhindert so, dass der Körper das Arzneimittel in typischer Schnelligkeit abbaut.
Nimmst du nun also zwei Tabletten Omeprazol pro Tag, baut dein Körper den Wirkstoff langsamer ab (durch das CBD-Öl). Infolgedessen ist dein Wirkspiegel noch erhöht, wenn du die zweite Tablette einnimmst. Das kann Nebenwirkungen zur Folge haben, die als Wechselwirkung bezeichnet werden.
Bislang gibt es nur wenige Studien, diese hier hat allerdings belegt, dass der Effekt auch beim Wirkstoff Diclofenac auftreten kann (hierbei handelt es sich um ein Schmerzmittel, das häufig bei rheumatischen Beschwerden und chronischen Entzündungen eingenommen wird).
CBD und der Einfluss auf Enzyme – wie Wechselwirkungen entstehen können
Obwohl CBD ein pflanzliches Cannabinoid ist und normalerweise gut vertragen wird, können Patienten mit Wechselwirkungen reagieren. Grund dafür ist die Verstoffwechslung der Medikamente, die durch CBD gehemmt werden kann. CBD beeinflusst verschiedene Enzyme in der Leber, die mit dem Abbau von Arzneimitteln beauftragt sind. Dazu gehören unter anderem Enzyme mit komplizierten Namen wie CYP3A4, CYP2D6 und CYP2C19. Sind wir ehrlich: Wer hat schon einmal von diesen Enzymen gehört, wenn er nicht gerade in einem medizinischen Bereich tätig ist?
Die Verstärkung der CBD-Wirkung kann bei einigen Wirkstoffen entstehen
Untersuchungen haben gezeigt, dass auch Arzneien einen Einfluss auf die Wirkung von CBD haben können. So kann ein Medikament dafür sorgen, dass die Wirkung von CBD-Öl verstärkt wird. Studien stehen hierzu leider noch aus, im Rahmen von Erfahrungsberichten lassen sich einige Wirkstoffe aber als Auslöser festmachen. Belege werden mit Sicherheit innerhalb der nächsten Jahre nachgeliefert, denn Ärzte wissen über die Beliebtheit von CBD Bescheid. Das bedeutet, dass die Forschung einen Anreiz hat, genauere Informationen zu sammeln. Folgende Substanzen können die Wirkung eines CBD-Öls unter Umständen erhöhen:
- Antibiotika vom Typ Clarithromycin: (es handelt sich um ein häufig eingesetztes Präparat zur Behandlung von bakteriellen Infektionen des Menschen)
- HIV-Medikamente: (Ritonavir ist das Standardmedikament zur Behandlung von HIV-positiven Patienten)
- Antimykotika: (Pilzmedikamente, in denen die Wirkstoffe Itraconazol und Ketoconazol enthalten sind).
Die Abschwächung der CBD-Wirkung durch die Einnahme von Medikamenten
Einige Medikamente verstärken die Wirkung von CBD-Öl, andere wiederum können das Cannabidiol in seiner Wirksamkeit hemmen. Der Auslöser ist in diesem Fall, dass das Enzym CYP3A4 in seiner Tätigkeit beschleunigt wird. Es baut Substanzen (wie auch CBD-Öl) schneller ab und reduziert damit die Wirksamkeit. Hier kommen beispielsweise Antiepileptika, Phenobarbitale und Antibiotika namens Rifampicin in Frage.
Ist CBD mit Medikamenten verträglich?
In sehr vielen Fällen können Arzneimittel und CBD-Öl problemlos miteinander kombiniert werden. Dennoch ist diese Frage immer dem Arzt zu stellen, wenn bereits eine Behandlung mit Medikamenten erfolgt. Wenn der Arzt darüber informiert ist, kann er einschätzen, ob es sich bei unerwünschten Reaktionen um Nebenwirkungen der Medikamente oder um Wechselwirkungen handelt. Theoretisch sind Wechselwirkungen mit Medikamenten unterschiedlicher Klassen möglich. Hierzu gehören:
- Antiepileptika (kommen bei Epilepsie zur Anwendung)
- Schmerzmittel mit entzündungshemmenden Eigenschaften (Ibuprofen, Diclofenac, nicht aber Paracetamol)
- Neuroleptika (Anwendung erfolgt bei Patienten mit Psychosen wie Schizophrenie)
- Antikoagulantien (Medikamente, die zur Verdünnung des Blutes eingesetzt werden. Sie sind bei Herzpatienten oder nach einem Schlaganfall häufig im Einsatz)
- Antimykotika (werden eingesetzt bei Hautpilzen, Darmpilzen und anderen Hefepilzen)
- Antibiotika (nicht alle Antibiotika haben Einfluss auf Cannabinoide und umgekehrt)
Wer sollte auf die Anwendung von CBD verzichten?
Grundsätzlich ist die Hanfpflanze ein sehr sicheres Produkt und viele Menschen wenden CBD-Produkte zur Steigerung des Wohlbefindens an. CBD kann keine Krankheiten heilen und ersetzt die vom Arzt verordnete Medikation nicht. Sekundäre Pflanzenstoffe, Cannabinoide und Terpene können allerdings positive Wirkungen auf den menschlichen Körper haben.
Die Wirksamkeit basiert auf der Nutzbarkeit der körpereigenen Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2. Der Mensch und auch das Tier verfügen über ein Endocannabinoid-System, daher können sie Cannabidiol in Form von CBD-Öl verarbeiten und für sich nutzen.
Verzichtet werden sollte auf die Anwendung von CBD-Öl immer dann, wenn der Arzt es empfiehlt. Grund könnte die Einnahme von Arzneien sein, die Wechselwirkungen mit der Cannabis Pflanze auslösen könnten. Auch wenn der Zusammenhang manchmal nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, sollte der Arzt immer direkt über mögliche Probleme informiert werden. Generell gilt außerdem, dass Schwangere auf die Verwendung von CBD verzichten sollten. Es liegen noch keine Daten darüber vor, wie die Anwendung während der Schwangerschaft wirkt.
Muss bei der Verwendung von CBD mit Nebenwirkungen gerechnet werden?
Um das Wohlbefinden und die Vitalität zu steigern, haben sich viele Menschen für CBD-Extrakt, CBD-Öl, CBD-Paste und andere legale Produkte entschieden. Nebenwirkungen sind grundsätzlich selten, sofern CBD in normalen Dosierungen angewendet wird. Das bedeutet vor allem, dass zu Beginn der Anwendung einschleichend aufdosiert wird. Anfangs reicht ein Tropfen CBD aus, später kann die Dosis nach Wunsch gesteigert werden. Vorsicht ist immer dann geboten, wenn schon einmal Nebenwirkungen aufgetreten sind, zum Beispiel beim (illegalen) Konsum von THC. Hier ist der Körper genau zu beobachten.
Selbst eine Überdosis mit CBD löst in aller Regel nur leichte, unangenehme Effekte aus. Da in CBD Produkten maximal 0,2 % THC enthalten ist, ist die Gefahr eines Rauschs ausgeschlossen. Die Hanfpflanze selbst wirkt nicht toxisch, CBD-Öle gelten auch laut WHO als gut verträglich. Zu Beginn der Verwendung von CBD-Produkten kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen:
- leichter Schwindel
- Übelkeit bis hin zum Erbrechen (bei einer einmaligen Überdosis oder zu hoher Dosierung)
- Müdigkeit und Schläfrigkeit nach Ersteinnahme
Wird parallel zu Cannabidiol ein Medikament eingenommen, kann es zu Wechselwirkungen mit den Arzneistoffen gekommen sein. Wenn der behandelnde Mediziner darüber noch nicht informiert ist, solltest du das schleunigst nachholen. Er kann dir sagen, ob du von einer Wechselwirkung durch Cannabidiol betroffen bist oder ob du an generellen CBD-Nebenwirkungen leidest.
Kann CBD die Einnahme von Medikamenten ersetzen?
Wir wissen, dass medizinisches Cannabis mittlerweile als Medikament zugelassen ist. Du kannst also THC-haltige Produkte von einem Mediziner verordnet bekommen. Vorsicht ist bei frei verkäuflichem THC geboten, denn das ist nach wie vor illegal in Deutschland (Stand 2023). Die Alternative ist Cannabidiol, denn das ist in Europa zugelassen und enthält nur maximal 0,2 % THC.
Bislang gibt es bereits eine Anzahl von Studien, die auf eine gute Wirkung von CBD hindeuten. Genutzt wird Cannabidiol beispielsweise von Anwendern bei Depressionen, Schmerzen, chronischen Entzündungen, Angstzuständen, Schlafstörungen und vielem mehr.
Wenn du gegen deine Beschwerden von deinem Arzt etwas verordnet bekommen hast, kannst du das Arzneimittel nicht einfach ungefragt absetzen. Du riskierst, dass deine Beschwerden wieder schlimmer werden. CBD ist kein Wundermittel, ein Wechsel von deinen Medikamenten auf CBD ist daher nicht ratsam.
Womöglich kannst du bei guter Wirksamkeit von CBD deine Medikamente reduzieren. Das trifft vor allem dann zu, wenn du Schmerzmittel zur Reduktion von chronischen Schmerzen nimmst und deine Arzneimittel nicht lebensnotwendig sind. Auch hier solltest du immer zuvor mit dem Arzt sprechen, um potenzielle CBD Wechselwirkungen auszuschließen und auf Nummer sicher zu gehen.
Wie lassen sich CBD Wechselwirkungen und Nebenwirkungen reduzieren?
Wenn du zum ersten Mal CBD verwendest und gleichzeitig mit Medikamenten behandelt wirst, frage deinen Behandler, ob die Anwendung in Ordnung ist. Um auftretende Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu reduzieren, ist es ratsam, immer mit einer kleinen Dosis anzufangen. Du erhältst außerdem unterschiedliche CBD-Artikel auf dem Markt, beginne bei einem CBD-Öl mit einer niedrigen Dosierung (5 %) und steigere dich langsam.
Wenn du spürst, dass du CBD gut verträgst und keine CBD Wechselwirkungen mit einem anderen Wirkstoff auftreten, kannst du die Dosis Stück für Stück erhöhen. Gemeinhin gilt Cannabidiol/CBD als sehr gut verträglich, daher wurde es von der WHO als unbedenklich eingestuft.
Fazit: Nur selten Probleme mit Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Obwohl einige Arzneimittel einen Einfluss auf CBD haben können, sind CBD Wechselwirkungen und allgemeine Nebenwirkungen eher selten. Du kannst die Gefahr weiter reduzieren, indem du CBD immer nur von seriösen Händlern kaufst und bei der Einnahme sorgfältig vorgehst. Dosiere nicht zu hoch, besprich dich mit deinem Arzt und erkenne selbstständig, wenn dein Wohlbefinden unter dem Präparat leidet.
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