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Cannabis Konsum Deutschland – Wer, was und wie viel?

Die Legalisierung von Cannabis ist in aller Munde. Selbst der Gesundheitsminister Deutschlands macht sich dafür stark! Bislang ist der Cannabiskonsum hierzulande aber noch verboten, Cannabis wird als Droge gesehen. Am Konsum ändert das nur wenig, auch ohne bisherige Cannabis Legalisierung konsumieren Menschen Substanzen aus der Hanfpflanze. Während CBD (Cannabidiol) legal ist, wird Marihuana (THC) als illegal angesehen. Aber wie hoch ist die Anzahl der Konsumenten hierzulande? Was sagt die Statistik?

Blick auf 2021 – die 12-Monats-Prävalenz zu Cannabis in Deutschland

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung befasste sich 2021 mit dem Thema Konsum von Marihuana, Alkohol und Tabak. Die wichtigsten Eckpunkte zeigen, dass es eine Zunahme an Konsumenten gibt!

Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren: In dieser Altersgruppe zeigte sich ein Anstieg der Nutzung von Genusscannabis um 3,0 % (2011 = 4,6 %, 2021 = 7,6%).

Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren: Seit dem Jahr 2010 zeigte sich in dieser Altersgruppe ein Anstieg von 12,7 % auf 25 %. Die meisten Menschen in dieser Gruppe nutzen Cannabisprodukte einmalig zum Probieren und nur zum Eigenkonsum.

Die Studie ergab, dass rund 8,8 % der erwachsenen Menschen einmal in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert haben. Dabei wurde die Altersgruppe zwischen 18 und 64 Jahren berücksichtigt.

Cannabis als Medizin – hier gilt das Betäubungsmittelgesetz nicht

Bei verschiedenen Erkrankungen ist es heute möglich, Cannabis in Form von Medizin zu verordnen. Das Gesetz gilt seit 2017 und wurde im Bundeskabinett veröffentlicht. Ob Schmerzen, Krebsbehandlungen oder chronische Krankheiten – im Rahmen der ärztlichen Verordnung ist der Cannabis Besitz nicht strafbar.

Verordnet werden Cannabis-Medizinalblüten und Extrakte in pharmazeutischer Qualität. Diese dürfen lediglich für den Eigenkonsum genutzt werden, die Abgabe an dritte Personen ist strafbar!

Strafen bei Cannabis - so sieht die deutsche Gesetzeslage aus

Zur Strafverfolgung in Deutschland gibt es unterschiedliche Meinungen im Land. Die einen gehen davon aus, dass geringe Mengen generell straffrei sind, die anderen behaupten das Gegenteil. Aber was stimmt wirklich?

Die polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnete im Jahr 2019 insgesamt 225.120 Strafverfahren aufgrund von unerlaubtem Cannabis Besitz oder der illegalen Abgabe. Ganze 83 % der Verfahren befassten sich ausschließlich mit den Konsumenten! Die Konsequenzen sind teilweise erheblich. Informationen, dass geringe Mengen mit einem “Augenzwinkern” von Gerichten abgewunken werden, sind schlichtweg falsch. Zwar ist es theoretisch möglich, dass die Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen geringer Menge einstellt, praktisch passiert das aber nicht immer.

Problematisch wird es vor allem für jene, die das Genussmittel Cannabis schon mehrmals unerlaubt genutzt haben. Die Rechtslage sieht für Wiederholungstäter schärfere Strafen vor. In anderen Ländern der EU können die Konsequenzen sogar noch problematischer ausfallen. Wer im Urlaub mit Cannabis erwischt wird, muss ein juristisches Strafverfahren fürchten.

Wichtig: Selbst, wenn das Verfahren vor Gericht eingestellt wird, kann ein Eintrag in das Strafregister erfolgen. Zudem erfolgt eine Weitergabe der Informationen an die Führerscheinstelle. Es versteht sich von selbst, dass Konsumenten zur Sicherheit aller kein Auto fahren dürfen. Das gilt aber nicht nur für Cannabis, sondern auch für Alkohol und andere berauschende Substanzen!

Was ist Eigenbedarf und was ist zu viel?

Zum Thema Eigenbedarf gibt es viele Fragen und tatsächlich setzt sich hier einmal mehr der Föderalismus durch. Jedes Bundesland hat seine eigenen Regelungen. Zwischen 6 und 15 Gramm Marihuana werden als “geringe Menge” deklariert. Alles was darüber liegt, wird in jedem Fall strafrechtlich verfolgt. Medizinisches Cannabis spielt hier eine Ausnahme! Es darf offiziell besessen werden, ist aber nicht zur Abgabe an dritte Personen geeignet.

Cannabis-Verbot vor dem Ende - die Debatte nimmt Form an

In den Medien spielt das Thema Cannabis seit einiger Zeit eine wichtige Rolle. Die Bundesregierung bereitet die Freigabe von THC vor. Zwar soll auch dann der Anbau noch längst nicht für jeden möglich sein, Erwachsenen soll es dann aber erlaubt sein, Marihuana legal zu konsumieren.

Wer über 18 ist, soll die Möglichkeit haben, das ehemals als Rauschmittel deklarierte THC in Fachgeschäften zu erwerben. Stand Oktober 2022 soll die Obergrenze zwischen 20 und 30 g liegen. Es soll keine Begrenzung bezüglich der THC-Konzentration geben. Wer Cannabis konsumiert, kann also auch auf starke Produkte wie echtes Amnesia Haze und co. zurückgreifen.

Es wird darüber diskutiert, ob auch der private Eigenanbau für Menschen ermöglicht werden soll. Voraussetzung ist, dass Jugendlichen der Zugang zur Pflanze verwehrt wird. Jede Person ab einem Alter von 18 Jahren soll bis zu drei weibliche Cannabispflanzen pro Jahr anbauen dürfen. Damit sei es möglich, den eigentlichen Cannabiskonsum zu denken.

Der Switch von Cannabis als Betäubungsmittel zur legalen Substanz kommt plötzlich und stößt bei den meisten Erwachsenen auf Zustimmung. Tatsächlich gab es bereits Studien, die negative Auswirkungen von Alkohol und Cannabis miteinander verglichen haben. Die als Drogen deklarierten Hanf-Produkte konnten dabei oft besser abschneiden.

Um aufgrund des Konsums entstehende Folgeschäden zu verhindern, soll mit der Legalisierung von Cannabis auch ein breites Beratungsangebot ins Leben gerufen werden. Wann es soweit ist, kann Stand November 2022 noch nicht prognostiziert werden.