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Cannabinol (CBN) – Was steckt hinter dem Cannabinoid?

Cannabinol ist eines der Cannabinoide, die in der Hanfpflanze vorkommen. Die beiden bekanntesten Cannabinoide sind Cannabidiol und THC (Tetrahydrocannabinol). Während CBD legal ist, darf THC in den meisten europäischen Ländern nach wie vor nicht legal konsumiert werden. Wir verraten dir den Hintergrund zu den verschiedenen Cannabinoiden und was die Neurowissenschaft schon darüber herausgefunden hat. Außerdem erfährst du bei uns, was die Besonderheit von Cannabinol ist und welche Eigenschaften das Cannabinoid hat.

Was sind Cannabinoide?

Als Cannabinoide wird eine Gruppe pharmakologisch relevanter Substanzen beschrieben, die eine Affinität zu den menschlichen und tierischen Cannabinoid-Rezeptoren haben. Die bekannteste Cannabinoid-Variante ist das THC (Tetrahydrocannabinol), welches als berauschende Substanz in Hasch und Gras vorhanden ist. Früher wurden ausschließlich die in der Hanfpflanze Cannabis Sativa L vorkommenden Inhaltsstoffe als Cannabinoide bezeichnet, heute werden auch Neurotransmitter dazu gezählt.

Einer der bekanntesten Neurotransmitter ist Anandamid, welches auf die gleiche Weise an das menschliche Endocannabinoid-System andockt. Seit Cannabinoide immer stärker untersucht und erforscht werden, steigt der Wunsch danach, synthetische Cannabinoide herzustellen. Die Wirksamkeit von Cannabis im medizinischen Bereich gilt als immer stärker belegt, heute können Krankheitsbetroffene in einigen Fällen sogar bereits THC vom Arzt verordnet bekommen.

Weniger weit ist die Forschung bei CBD, einem Cannabinoid, welches keinen psychedelischen Effekt auslöst. Es ist seit rund zehn Jahren in aller Munde und wird häufig als eines der potentesten Cannabinoide nach THC bezeichnet. Doch es gibt weit mehr als nur diese beiden prominenten Namensvertreter, wie auch im Journal of Psychiatry bereits bestätigt wurde. Rund 100 Cannabinoide (Tendenz nach oben) sind derzeit bekannt.

Was bewirken Cannabinoide?

Cannabinoide findest du in der Cannabispflanze. Exakt gesagt handelt es sich um die Hanf-Sorte Cannabis Sativa. Es handelt sich um chemische Verbindungen, die auch im menschlichen Körper vorkommen. Menschen (und auch Tiere) verfügen über ein Endocannabinoid-System im Gehirn, woran Cannabinoide andocken können. Im gesamten Körper finden sich CB2-Rezeptoren und Cannabinoid-Rezeptoren, welche die starke Wirksamkeit von Cannabinoiden erklären können.

In der Medizin wird stark an der Verwendung der Hanfpflanze und der Wirkung von Cannabinoiden auf den Menschen geforscht. Bislang wissen Forschende, dass der Körper über zwei Arten von Rezeptoren verfügt, einerseits die CB2-Rezeptoren und andererseits die CB1-Rezeptoren.

CB1-Rezeptoren sind für ein ausgeglichenes Verhältnis an Neurotransmittern im Gehirn verantwortlich. Hierbei handelt es sich um Dopamin, Serotonin, Adrenalin, Noradrenalin und weitere Bausteine, die für das Wohlbefinden des Menschen verantwortlich sind. Kommt es im Nervensystem zu Fehlfunktionen, kann das Folgen haben. So wird ein verminderter Serotonin-Spiegel mit Depressionen bei Patienten in Verbindung gebracht.

Der CB1-Rezeptor kann von Cannabinoiden direkt angesteuert werden. Die Funktion geht dahin, dass eine Regulierung der Neurotransmitter stattfindet. Hierzu können wir dir ein kleines Beispiel geben:

Stell dir vor, du bist unglaublich nervös, obwohl es keinen direkten Grund dafür gibt! Du kannst davon ausgehen, dass dein CB 1 Rezeptor in diesem Moment wenig Dopamin, dafür aber viel Adrenalin zur Verfügung hat. Nun führst du Cannabinoide zu, beispielsweise durch ein CBD-Öl. Es kommt zur Stimulation von Neurotransmittern und einem Ausgleich der Botenstoffe. Du fühlst dich weniger nervös und wirst ruhiger.

Zahlreiche Symptome werden über das Endocannabinoid-System des menschlichen Körpers reguliert. Übelkeit und Erbrechen, Epilepsie, Angststörungen, Nervosität und viele weitere Symptome werden direkt von den Endocannabinoiden gesteuert. Und genau hier ist die bisherige Erklärung der Wissenschaft zu finden, wenn es um die Wirksamkeit der Cannabinoide geht.

 

Sind Cannabinoide Drogen?

Um diese Frage zu beantworten, musst du synthetische Cannabinoide klar von natürlichen Substanzen der Cannabispflanze unterscheiden. Die Wirkweise ist ähnlich, doch der menschliche Körper kennt lediglich das natürliche Cannabinoid! Als synthetische Cannabinoide werden Cannabinoid-Rezeptor-Antagonisten bezeichnet. Sie ähneln in ihrer Wirksamkeit δ 9-Tetrahydrocannabinol und binden sich identisch an die Cannabinoid-Rezeptoren. Ihre Entwicklung erfolgte eigentlich zur Herstellung von Medikamenten, allerdings hat sich in den letzten Jahren häufig ein Missbrauch gezeigt.

Medikamente in Form von synthetischen Cannabinoiden konnten zwar Wirksamkeit erzielen, allerdings waren die psychoaktiven Folgen nicht unterdrückbar. Im Jahr 2008 erfolgte dann die Entdeckung von Spice, einer Mischung aus Cannabinoiden in Kräuter und Räucherstäbchen, welche heute nicht mehr legal ist. Sie wirken ähnlich wie δ 9-THC und wurden meist über eine Website im Internet oder über Headshops vor Ort verkauft.

Obwohl weder Cannabis noch Tabak enthalten sind, erzeugen die Wirkstoffe eine ähnliche Wirkung wie THC. Und obwohl sie als synthetische Cannabinoide bezeichnet werden, können sie nicht direkt mit den natürlichen Cannabinoiden und ihrer Wirksamkeit in Verbindung gebracht werden. Die Eigenschaften sind völlig anders, lediglich strukturelle Verwandtschaft kann nachgewiesen werden. Eine bekannte endogene Substanz ist Oleamid, welches ähnlich wie das natürliche Anandamid aufgebaut ist, allerdings weniger stark an die Cannabinoid-Rezeptoren im menschlichen Gehirn andockt.

Sind also Cannabinoide Drogen oder nicht? Synthetische Cannabinoide werden auf so mancher unseriöser Website als “Legal High” angeboten und verkauft. In illegalen Shops werden die Substanzen in verschiedenster Form verkauft. Seit 2016 gibt es ein generelles Verbot einer gesamten Stoffgruppe. Hier sind sämtliche synthetische Cannabinoide mit einbezogen. Die Medizin fokussiert sich bei der Forschung nunmehr auf natürliche Derivate, da die psychoaktiven Wirkungsstrukturen der synthetischen Variante zu unberechenbar sind.

 

Ist CBD ein Cannabinoid?

CBD gehört zu den Cannabinoiden und ist in Deutschland, Österreich und weiten Teilen von Europe legal. CBD ist neben THC das am weitesten bekannte Cannabinoid und findet auch in der Enzyklopädie zahlreicher namhafter Autoren bereits Erwähnung. In den Pflanzen gibt es weit mehr als nur die zwei am stärksten bekannten Cannabinoide. Geschätzt werden rund 100 und mehr verschiedene natürliche Substanzen.

 

Was sind natürliche Cannabinoide?

Natürliche Cannabinoide können auf zwei Arten vorkommen. Einerseits findet die Produktion im eigenen Körper statt, hier sprechen Experten dann von Endocannabinoiden. Zum anderen gibt es Cannabinoide, die der Hanfpflanze entstammen. Sie können aufgrund ihrer natürlichen Struktur mit dem Gehirn des Menschen interagieren. Alles, was die Forschung bis jetzt darüber weiß, konzentriert sich mehr oder weniger auf CBD und THC. CBN ist gerade kürzlich erst verstärkt in den Fokus gekommen.

Die bekanntesten körpereigenen Endocannabinoide:

  • 2-Arachidonoylglycerol (2 AG): 2 AG gilt als Ester von Arachidonsäure und Glycerol. Es aktiviert sowohl den CB1 als auch den CB2 Rezeptor im menschlichen Körper.
  • Anandamid: Die vierfach ungesättigte Fettsäure kommt im zentralen Nervensystem gehäuft vor und hat ähnliche Strukturen wie δ 9-THC. Der Unterschied ist der schnellere Abbau von Anandamid nach der Freisetzung im menschlichen Körper.
  • O-Arachidonylethanolamid: Das Endocannabinoid ist einer der bekanntesten Antagonisten für CB1 und CB2 Rezeptoren.

 

Die bekanntesten Cannabinoide der Hanfpflanze:

Delta-9-Tetrahydrocannabinol:

δ 9-THC ist das weltweit am meisten erforschte Cannabinoid mit einer psychoaktiven Wirkung. In Deutschland ist bei einigen Patienten bereits die Verordnung auf Rezept möglich. Nach wie vor ist der Wirkungsmechanismus noch nicht vollständig entschlüsselt. Klar ist aber, dass Tetrahydrocannabinol an den CB 1-Rezeptor und den CB2-Rezeptor andockt. Dadurch kommt es zu Glücks- und Entspannungsgefühlen. In der Medizin wird vor allem die schmerzlindernde Wirkung hervorgehoben.

Cannabidiol:

CBD hat sich seit einigen Jahren stärker in den Fokus gerückt. Das Cannabinoid ist nicht psychoaktiv und unterliegt daher nicht der gesetzlichen Rauschmittel-Verordnung. Der Ursprung ist die Säure CBDA, durch Erhitzung erfolgt dann die Umwandlung in CBD. In einigen Tierversuchen konnte bereits gezeigt werden, dass Cannabidiol positiv bei Entzündungen, Schmerzen und psychischen Beschwerden sein kann. Bevor es jedoch in Form von Medikamenten oder gar zur Verordnung auf Rezept freigegeben wird, braucht es noch zahlreiche weitere Forschungen.

Cannabichromen:

Cannabichromen (CBC) wirkt nicht psychoaktiv und wird aus CBG gewonnen. Bislang konnte nicht nachgewiesen werden, ob eine direkte Funktion mit Hilfe der Cannabinoidrezeptoren möglich ist. Es wird allerdings in der Forschung davon ausgegangen, dass CBC als Cannabinoid die Wirkung von CBD unterstützen kann. Der sogenannte Entourage-Effekt bei Vollspektrum CBD-Produkten entsteht durch das Zusammenspiel verschiedener Cannabinoide und Terpene.

Cannabicylol:

Das Cannabinoid CBL ist bislang wenig erforscht. Bekannt ist lediglich, dass die Struktur mit der anderer Cannabinoide nicht völlig übereinstimmt. CBL ist das Abbauprodukt von CBC und es ist nicht bekannt, ob es ein therapeutisches Wirkspektrum für den Menschen geben kann. Die geringe biologische Aktivität lässt jedoch den Schluss zu, dass dieses Cannabinoid höchstens als Unterstützung zur Erzielung des Entourage-Effekts dienen kann.

 

Was ist CBN?

CBN ist ein Cannabinoid, das im Jahr 1896 einen Meilenstein erreichte. Es ist das erste Cannabinoid, das in Reinform isoliert werden konnte. Lange wurde angenommen, dass der Rauschzustand von THC eigentlich durch CBN ausgelöst wurde.

 

In der Forschung wird aktuell davon ausgegangen, dass auch Cannabinol positiv auf den menschlichen Körper wirken kann. Entzündungen von Organen, Schmerzen und psychiatrische Erkrankungen sind wichtigster Gegenstand der Forschung. Berichte deuten darauf hin, dass CBN auch positive Effekte auf den Appetit haben kann, sofern gesteigerter Hunger gewünscht ist. Da Cannabinol aber deutlich weniger bekannt ist als CBD oder THC, ist noch keine exakte Einschätzung der Substanz möglich.

 

 

Welche Wirkung hat CBN?

Über den Wirkstoff CBN können noch keine genauen Wirkungen beschrieben werden, dafür ist die Substanz zu neu. Die Produkte gewinnen aber an Beliebtheit, immer mehr Artikel mit Kombinationen aus CBD und CBN kommen auf den Markt. Es scheint sich herauszustellen, dass vor allem die Symbiose der beiden Cannabinoide interessante Wirkungen erzeugen kann. Lange wurde vermutet, dass CBN eine sedative Wirkung haben könnte, bislang ist diese Seite des Cannabinoids aber noch nicht bestätigt worden.

 

Was ist der Unterschied zwischen CBN und CBD?

Obwohl CBN und CBD beide aus der Cannabis-Pflanze gewonnen werden und die CB1- und CB2-Rezeptoren des Gehirns für ihre Wirkung benötigen, unterscheiden sie sich strukturell. Doch der größte Unterschied ist der Bekanntheitsgrad. Während selbst im Journal of Psychiatrics bereits über das Cannabinoid CBD berichtet wurde, ist CBN die unbekannte Komponente. CBD ist breit verfügbar, günstiger und die Produkte wurden schon tausendfach von begeisterten Anwendern ausprobiert.

Artikel mit CBN hingegen sind eine unbekannte Komponente, die zu Fragen führen kann. Da das Interesse aktuell steigt, kann mit weiteren Forschungsergebnissen in der Zukunft gerechnet werden.

 

Ist CBN legal?

Bei CBD ist die Aussage klar: Es ist legal und Produkte mit diesem Wirkstoff dürfen problemlos gekauft werden. Auch bei CBN gibt es bislang kein Verbot des Cannabinoids. Die Vereinten Nationen führen CBN nicht als kontrollierte Substanz. CBN ist eine direkte Ableitung aus THC welche allerdings nicht psychoaktiv wirkt. In Europa ist THC nach wie vor weitgehend verboten. Eine Legalisierung ist in Ländern wie Deutschland zwar geplant, doch wenn du im Lexikon nachschlägst, stößt du bislang nur auf die Deklaration als Rauschmittel.

Du befindest dich bei CBN also im grünen Bereich. Hier ist der große Unterschied zu illegalem Cannabis, welches du nirgendwo einfach kaufen kannst. Wir gehen nicht davon aus, dass CBN in Kürze doch noch auf die Liste der verbotenen Substanzen gesetzt wird.

 

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